Staphylococcus aureus verursacht weltweit die meisten im Krankenhaus erworbenen Infektionen. Besonders kritisch sind dabei Infektionen durch sog. Methicillinresistente Staphylococcus aureus-Stämme (MRSA), für die es nur noch wenige Möglichkeiten der Antibiotikatherapie gibt. Die Sterblichkeit durch schwere MRSA-Infektionen (z. B. Blutvergiftung) ist im Vergleich zu Staphylococcus aureus-Stämmen, die keine Methicillinresistenz aufweisen, deutlich erhöht. In Deutschland wurde in den letzten zwei Jahrzehnten ein Anstieg der MRSA-Rate (bezogen auf alle untersuchten Staphylococcus aureus-Stämme) von 2% auf über 20% beobachtet. Eine MRSA-Infektion führt neben dem damit verbundenen Leid zu durchschnittlichen Mehrkosten von ca. 10 000 Euro pro Fall.
Die Entstehung und Ausbreitung von multiresistenten Erregern wie MRSA beruht vor allem auf
- hohem Selektionsdruck durch Antibiotikagabe,
- Defiziten bei Präventions- und Hygienemaßnahmen (Screening, Händedesinfektion),
- der fehlenden Weiterbehandlung (Sanierung) der Betroffenen über die Sektoren im Gesundheitswesen hinweg.
Auf den folgenden Seiten finden Sie nähere Informationen zu MRSA, weitergehende Fragen werden auch auf der FAQ-Seite beantwortet.
Weiterführende Literatur über MRSA :
Epidemiologisches Bulletin, Auftreten und Verbreitung von MRSA in Deutschland 2008, 17/2009
http://edoc.rki.de/documents/rki_fv/regRrTLdS9N8s/PDF/26c2NpwAQdTAA.pdf
Chaberny, Gastmeier et al. Antibiotikaresistenz: Präventionsmaßnahmen deutscher Krankenhäuser bei MRSA, Deutsches Ärzteblatt, Jg. 107, Heft 37, Sept. 2010
http://www.aerzteblatt.de/pdf.asp?id=78333
Köck, Friedrich, van Gemert-Pijnen JE et al.Methicillin-resistant Staphylococcus aureus (MRSA): burden of disease and control challenges in Europe, Eurosurveillance, review article, 10/10
http://www.eurosurveillance.org/ViewArticle.aspx?ArticleId=19688
Beschluss der 79. Gesundheitsministerkonferenz der Länder vom 30.06.2006, Dessau TOP 10.1, Methicillin-resistente Staphylococcos-aureus (MRSA)
Friedrich AW, Daniels-Haardt I, van Gemert-Pijnen JEWC et al. Ein regionales Netzwerk zur Prävention und Kontrolle von Infektionen durch MRSA: EUREGIO MRSA-net Twente/Münsterland. Epid Bull 2007, 33; 307 – 311.
Weitere Literatur siehe Homepage des RKI