mre-netz regio rhein-ahr
Universität Bonn    Universitätsklinikum Bonn

Bei Immunschwäche

Immunschwäche bedeutet ein erhöhtes Risiko einer Besiedlung oder Infektion mit Infektionserregern wie MRE (MRE=multiresistente Erreger). Daher sollten Betroffene und ihre Kontaktpersonen jederzeit auf die Einhaltung der Basishygiene achten: Hände-, Wäsche-, Toiletten- und Küchenhygiene (Informationen zur Basishygiene des mre-netzes).

Über die Basishygiene hinausgehende Präventionsmaßnahmen müssen ebenfalls festgelegt und mit den die Grunderkrankung behandelnden Ärzt*innen abgestimmt werden!

Immunschwäche kann wegen Immundefekten oder aufgrund immunsuppressiver Therapie bestehen.

  • Bei Immundefekten funktionieren die Immunzellen oder andere Abwehrmechanismen wegen angeborener oder wegen erworbener Defekte nicht normal (Bluterkrankungen wie Leukämie, Infektionserkrankungen wie HIV).
  • Bei immunsuppressiver Therapie wird die Immunabwehr unterdrückt, um eine andere Erkrankung zu behandeln (Behandlung von Krebs oder von überschießenden Immunreaktionen bei Colitis, schweren Allergien etc.).

Immunschwäche wird nach der Zeitdauer und der Ausprägung in Schweregrade unterteilt. Es werden im Allgemeinen vier Schweregrade unterschieden: leicht, mittelschwer, schwer und sehr schwer. Für die Risikoeinstufung und Hygienemaßnahmen werden Fachinformationen genutzt (z.B. RKI KRINKO Empfehlung Immunsuppression 2010a, siehe Tab.3; Impfen bei Immundefizienz, z.B. "Anwendungshinweise zu den von der Ständigen Impfkommission empfohlenen Impfungen bei 1. Primären Immundefekterkrankungen und 2. HIV-Infektion"). Bei hochgradiger Immunsuppression sind Klinikaufenthalte mit einer Schutzumgebung notwendig, in der Wasser, Raumluft und Lebensmittel keimfrei gehalten werden und präventiv antimikrobielle Behandlungen erfolgen. Wenn die Ursache der Immunsuppression behoben ist, kann sich die eigene Immunabwehr oft schnell erholen.