mre-netz regio rhein-ahr
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Ziele des Netzwerks seit 2010

Hauptziel des mre-netz regio rhein-ahr ist eine Koordination des infektionshygienischen Managements multiresistenter Erreger in Gesundheits- und Gemeinschaftseinrichtungen in den beteiligten Kreisen im Sinne des vorbeugenden Gesundheitsschutzes für die Bevölkerung. Patienten sollen vor Infektionsgefahren geschützt werden, denen Sie im Rahmen der medizinischen Behandlung ggf. ausgesetzt sind. Hierzu soll vor allem ein einheitliches, qualitätsgesichertes Vorgehen erarbeitet werden, um die Verbreitung von Problemkeimen in Krankenhäusern, Rehakliniken, Arztpraxen, ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen sowie in Rettungs- und Transportdiensten zu verhindern. Eine Vernetzung der Projektteilnehmer auf allen Ebenen soll die Kommunikation zwischen den Einrichtungen fördern und eine optimierte Patientenversorgung ermöglichen.

Im Wesentlichen werden folgende Ziele und Verhütungsstrategien formuliert:

  • Vermittlung eines soliden Grundwissens über Hygienemaßnahmen und eine sinnvolle Antibiotikatherapie
  • Verbesserte Umsetzung von Hygienemaßnahmen im Pflegealltag
  • Förderung von Screening, d. h. frühzeitige labordiagnostische Erkennung von MRE-Trägern, um eine weitere Übertragung soweit möglich zu vermeiden
  • Toleranz im Umgang mit MRSA und anderen MRE durch Aufklärung der Bevölkerung sowie Fortbildung von Personal im Gesundheitswesen
  • Förderung der Lebensqualität MRE-besiedelter Personen
  • Verbesserung der Kommunikation zwischen beteiligten Institutionen, medizinischen Einrichtungen sowie Betroffenen

Strategien der Umsetzung

Information: Eine sachgerechte Information von Personal, Patienten und deren Angehörigen ist ein erster entscheidender Schritt, um einer Stigmatisierung von Menschen mit MRE entgegenzuwirken und die Qualität der Behandlung zu verbessern.

Kommunikation: Die Erfahrung zeigt, dass gerade die Kommunikation an den Schnittstellen der Patientenversorgung (Verlegung, Entlassung, Aufnahme in Pflegeheim, Rehabilitations- und Gemeinschaftseinrichtung) für die Vorbeugung der Erregerausbreitung von zentraler Bedeutung ist und verbessert werden muss. Durch Vernetzung der Akteure und Entwicklung von Überleitungsbögen soll eine bessere Kommunikation ermöglicht werden.

Hygiene: Eine tragende Säule der Infektionsprävention stellt die Hygiene dar. So können durch eine konsequente Infektionshygiene ca. 30 % der im Krankenhaus erworbenen Infektionen vermieden werden. Geeignete, problemangepasste Hygienemaßnahmen können die Weiterverbreitung von MRE auch in anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens verringern (z.B. Arztpraxis oder Pflegeeinrichtung). Dabei unterscheiden sich die erforderlichen Hygienemaßnahmen je nach Erreger und Art der Einrichtung.

Verantwortungsvoller Antibiotikaeinsatz: Durch einen angemessenen, kritischen Einsatz von Antibiotika wird der Selektionsvorteil von MRE vermindert. Hierzu sollen zielgruppenspezifische Schulungen erarbeitet und durchgeführt werden. Die Zertifikate, Materialien und Schwerpunktveranstaltungen des mre-netzes unterstützen die Umsetzung der Richlinien zur rationalen Antiibotikaanwendung.

Mittels gezielter Informationserhebungen wird der aktuelle Umgang mit der MRE-Problematik an Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen der Region ermittelt. In überkommunalen Arbeitsgruppen sollen für die jeweiligen Einrichtungen der medizinischen Versorgung („Sektoren“) anhand bestehender Richtlinien Konzepte erarbeitet werden. Diese sollen in Fortbildungsveranstaltungen vermittelt werden und bei allen am Netzwerk teilnehmenden (Teilnehmer) medizinischen Einrichtungen verbindlich gelten. Die Schnittstellenproblematik und die Optimierung der Kommunikation zwischen Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Rehakliniken u.a. soll in „runden Tischen“ zusammen mit den Gesundheitsämtern angegangen werden.